Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel Italiens und umfasst die Provinzen Sassari, Nuoro, Cagliari und Oristano. Sardinien zählt als autonome Region zu Italien, ist aber in jeder Hinsicht eine Insel für sich. Die Verschiedenheit Sardiniens gegenüber Italien erkennt man auch deutlich an seinen Weinen. Vom Typ sind sie eher roh und ungeschliffen bis hochelegant, fruchtig bis portweinartig, trocken bis süß, alkoholleicht bis schwer. Dieses Verschiedene, Überraschende und Unerwartete kommt auch in der Farbe des Weines zum Ausdruck z. B. als „vini neri“ bekannt. Geographisch besteht die Insel zu 85% aus Gebirgen und Hochflächen. Das größte Weinbaugebiet liegt in der sanft hügeligen Campidano-Ebene zwischen Cagliari und Oristano und in der Alghero-Ebene betrieben. Umgeben vom Meer herrscht hier ein sehr mildes, mediterranes Klima vor, wobei es ein deutliches Nord-Südgefälle gibt, im Bezug auf die Temperaturen. Das mediterrane Klima prägt vor allem den Süden der Insel, wo – überwiegend autochthone – Reben teilweise noch im Sand wurzeln. Kontinentales Klima prägt zum Teil das Inland und auch die Gallura im Norden der Insel, in der frische Weißweine aus Vermentino gekeltert werden. Vermentino und Cannonau sind meist die Basis einfacher Trinkweine, kraftvoller und eigenständiger sind Rotweine aus Cagnulari und Carignano, die oft noch am Buschbäumchen gedeihen.
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Sardinien
"Italienische Insel im Mittelmeer mit einer alten, tief verwurzelten Weinkultur mit eigenen Reben, eigenen Weinen und eigenen Geschmacksrichtungen. Erst in den 1990er Jahren begann Sardinien, sich langsam zu öffnen. Neue Investoren betraten das Land, brachten neue Rebsorten mit und strebten Weine an, die es auf Sardinien bis dahin nicht gegeben hatte. Die Ära der schweren Süßweine, einst der Stolz Sardiniens (aus Nasco, Malvasia, Moscato und Vernaccia), ging langsam zu Ende. Dennoch hat Sardinien weniger als andere italienische Regionen seine Traditionen aufgegeben. Zwar ist die Rebfläche von 65 000 auf 43 000 ha geschrumpft, doch die hochwertigen alten Rebsorten sind geblieben. Sie bilden noch heute die Basis der neuen sardischen Weinkultur. Die typische Weißweinsorte ist die Vermentino. Sie ist über die gesamte Insel verbreitet und ergibt blumig-fruchtige Weine mit weichem Schmelz und moderater Säure. Etwas einfacher und magerer sind die Weine aus der Torbato-Rebe, die vermutlich schon vor 1000 Jahren aus Spanien importiert wurde und im Nordwesten Sardiniens bei Alghero angebaut wird. Um gehaltvollere Weine zu bekommen, werden ihr gelegentlich Sauvignon Blanc und Chardonnay zur Seite gestellt. Andere einheimische Weißweinsorten sind Semidano und Nuragus. Von den roten Sorten genießen insbesondere die Cannonau, Carignano, Monica und Bovale die größte Wertschätzung. Cannonau und Monica werden überall auf der Insel angebaut und kommen, wenn reinsortig gekeltert, als Cannonau bzw. Monica di Sardegna auf den Markt. Die Carignano Traube, in Spanien als Carignane in Frankreich als Carignan bekannt, trifft man hauptsächlich im Süden um Cagliari an (Carignano del Sulcis). Dass sie aber auch im Norden der Insel gute Ergebnisse bringt, beweist das Weingut Capichera mit seinem Mante’nghja: einem der besten Rotweine Sardiniens. Die Bovale wird meist zusammen mit anderen Sorten verschnitten: neben Cannonau und Carignano auch mit Merlot und Syrah, wie das Beispiel des vorzüglichen Korem aus dem Weingut Argiolas beweist. Lediglich im Campidano di Terralba ist sie nahezu reinsortig enthalten. Internationale Rebsorten sind heute überall auf Sardinien präsent. In vielen Spitzenweinen der Insel flankieren sie die einheimischen Trauben. Cannonau und Cabernet Sauvignon bilden auf Sardinien eine erfolgreiche Cuvée. Man findet sie beispielsweise im Arbeskia vom Weingut Gabbas und im Tanca Farra von Sella & Mosca. Auch reinsortiger sardischer Cabernet Sauvignon ergibt einen exzellenten Wein wie Sella & Moscas berühmter Marchese di Villamarina beweist." (https://www.weinkenner.de/weinlexikon/s/sardinien/)